Das Museum
An dieser Stelle möchten wir Sie ganz herzlich dazu einladen, mit uns einen kleinen Rundgang durch das 2013 sanierte und renovierte Blüchermuseum in Kaub zu machen.
Das Museumsgebäude, Metzgergasse 6, das ehemalige Gasthaus “Zur Stadt Mannheim”, ein vornehm schlichter, 1780 errichteter Barockbau mit Innenhof, war Blüchers Hauptquartier. In der Neujahrswoche 1814 ging Blücher als preußischer Generalfeldmarschall und Oberkommandierender der Schlesischen Armee mit deren Masse, nämlich 50.000 Soldaten, 15.000 Pferden und 182 Geschützen auf einer russischen Pontonbrücke – mit der “Pfalz” als Brückenkopf – über den Rhein, um Napoleon im eigenen Lande weiter verfolgen zu können. Dieser Rheinübergang war Blüchers taktisch entscheidender Schritt im Kampf gegen Napoleon. Er ist das Hauptthema des Museums.
In den Museumsräumen überrascht der für ein Bürgerhaus ganz ungewöhnliche Luxus. Feine Möbel im strengen Empire- und frühen Biedermeierstil zeigen uns ein Beispiel mittelrheinischer Wohnkultur Anfang des 19. Jahrhunderts. Im Kontrast dazu üppig bemalte Leinwandtapeten – sie sind einmalig in Deutschland für die Zeit vor 1780. Sowie Tapisserien mit künstlerisch sehr feinen Landschafts-Aquarellen, ein alter Flügel aus dem Jahre 1790, ein Klavichord aus 1786 mit dem handgeschriebenen nassauisch-usingschen Choralbuch aus dem Jahre 1805, alte Backensessel (1753), prächtige Flügeltüren aus Nussbaum mit schönen Messingbeschlägen aus den 80er Jahren des 18.Jh., prächtige Kronleuchter aus damaliger Zeit, Geschirr, Gläser und sonstige Utensilien aus der alten “Stadt Mannheim”, schöne Kachelöfen zeugen vom einstigen Wohlstand der Hauseigentümer.
An Blücher persönlich erinnern seine Tabakdose, ein rechter Handschuh, eine Schreibmappe, einige Briefe von ihm, seine Kriegskasse sowie die Empire-Stutzuhr aus seinem Schloss Krieblowitz, das in Stichen und Fotos gezeigt wird.
Dies alles wurde über die Jahre in aufopferungsvoller Arbeit von unserem langjährigen Museumsleiter Bruno Dreier († 2004) ergänzt, gepflegt und den Besuchern vorgestellt worden.
Gneisenau, Blüchers Generalstabschef, ist mit einer Büste, der einzigen beweglichen noch in Deutschland, und Originalbriefen vertreten; York, der kommandierende General des I. Preußischen Armeekorps, mit dem er als erster den Rhein bei Kaub überschritt, mit einigen Portraits und einem Originalbrief. Eine kurze Biographie des russischen Korpsführer Langeron bringt die Schautafel “Die Russen in Kaub”.
Die Schlesische Armee, das preußische Korps York, das russische Korps Langeron, überhaupt das russische Heer, vor allem die Kosaken, werden durch Schautafeln, Gliederungsübersichten, Karten und Uniformtafeln dem Betrachter näher gebracht. Die Kosaken, die mit 6 Regimentern in Kaub vertreten waren, auch mit ihrer typischen Bewaffnung.
Die Militaria-Sammlung des Museums aus der Zeit der Freiheitskriege ist von europäischem Rang. Das Museum bietet mit seinen historischen Räumen und Einrichtungsgegenständen, seiner viel- seitigen Sammlung und einem interessanten, den Erfordernissen der Gegenwart entsprechendem Anschau- ungsmaterial alle Voraussetzungen, um sich von dem entscheidenden historischen Geschehen 1813 und der Freiheitskriege überhaupt eine optische Vorstellung zu machen.
Dies alles ist über die Jahre in aufopfernder Arbeit von unserem langjährigen Museumsleiter Bruno Dreier zusammengetragen, gepflegt und den Besuchern vorgestellt worden.
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